Im Gebet wenden wir uns an Gott und vertrauen darauf, dass er uns erhört. Im Gebet danken wir Gott, bitten ihn und bekennen ihm unser Versagen. Dabei kann der Gläubige fest formulierte Gebete verwenden (das berühmteste ist das Vaterunser) oder freie Gebete, die er selbst formuliert. Auf diese Weise fließen konkrete vergangene oder erwartete Ereignisse in das Gebet ein, das wir Gott mit Dank, Bekenntnis oder Flehen vortragen. Im Gebet gehen wir aber auch über den Horizont des persönlichen Lebens hinaus und beten auch für unsere Nächsten, für die Arbeit der Kirche(n), für die Not der Welt.
Das Gebet ist das Vorrecht des Gläubigen. Er wendet sich im Gebet an Gott und antwortet damit auf die Tatsache, dass Gott sich bereits an ihn gewandt hat. Die Gelegenheiten zum Gebet sind zahlreich; die Regel ist, morgens, abends und vor den Mahlzeiten zu beten. Ein regelmäßiger Gebetsrhythmus ist eine gute Hilfe. Aber die Häufigkeit des Gebets ist kein Gesetz, so wie viel zu reden kein Hinweis auf die Qualität des Gebets ist.
Das Gebet kann persönlich und still sein, aber es kann auch laut gesprochen werden, zum Beispiel in der Familie oder im kleinen Kreis. In gottesdienstlichen Versammlungen werden die Gebete gemeinsam gesprochen, und zwar von einem der Teilnehmer wie stellvertretend für alle Teilnehmer. Sie sind daher klar und verständlich formuliert, so dass sich alle damit identifizieren und spontan in geeigneter Weise (z. B. durch ein gemeinsames Amen) mitsprechen können. Geistliche Lieder sind eine weitere Variante des gemeinsamen Gebets. Viele sind als Gebete verfasst.
Kirchenmusik ist eine Kunst und ein Dienst zugleich. Sie hat eine verkündende und missionarische Funktion. Sie ist vor allem ein Ausdruck des Glaubens, der Dankbarkeit, des Lobes und der Verherrlichung Gottes. Sie ist mit der Liturgie verbunden, sie vervollständigt sie, sie hat großen Einfluss auf ihre ästhetische Qualität, und ihre spezifischen Mittel können die Botschaft des Evangeliums verstärken. Sie ist ein Kommunikationskanal zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt und kann zu einem Raum für die Erfahrung Gottes werden. Es ist wünschenswert, dass die Kirchenmusik abwechslungsreich ist und ein mehrstimmiges Profil aufweist, in dem sich verschiedene Stile zu einem bunten Mosaik von Ausdrucksformen ergänzen. Kirchenmusik schafft Möglichkeiten für mehr Menschen, sich aktiv in den Gottesdienst einzubringen. Sie ist eine kulturelle Brücke zwischen Kirche und Gesellschaft. Sie hilft, musikbegeisterte Menschen in die Kirche zu integrieren. Singen stärkt eine Gemeinschaft, die aktiv an der Verherrlichung des Herrn mitwirkt. Musik schafft Atmosphäre, führt zu Andacht und hilft zu feiern.
Verantwortlich für die Entwicklung der Kirchenmusik ist der gesamtkirchliche Kantor Ladislav Moravetz, der auch Leiter des Kirchenmusikseminars der Evangelischen Akademie (SCHEA) ist, das sich die Ausbildung evangelischer Kirchenmusiker zum Ziel gesetzt hat. SCHEA-Absolventen haben die Gesellschaft evangelischer Kirchenmusiker gegründet. Viele von ihnen sind als Kantorinnen und Kantoren in ihren Kirchengemeinden tätig, wo sie für die Kirchenmusik vor Ort sorgen. Neben den SCHEA-Absolventen gibt es in unseren Gemeinden viele Musiker (Amateure und Profis), die Orgel spielen, Chöre leiten und in verschiedenen musikalischen Ensembles und Gruppen mitwirken.
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