Hirtenbrief zum Krieg in der Ukraine

Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. 3 Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken, 4 wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen. Psalm 46,1ff

Hirtenbrief zum Krieg in der Ukraine.
Hirtenbrief zum Krieg in der Ukraine

Liebe Schwestern, liebe Brüder,

angesichts der kriegerischen Ereignisse in der Ukraine, die hinterhältig von dem unvergleichlich stärkeren Gegner überfallen wurde, überkommen uns Gefühle von Trauer, Bitterkeit, Angst, Wut, Ohnmacht… Von unseren Gefühlen müssen wir nicht davonlaufen. Klage ist angemessen. Die Wut kann uns mobilisieren. Angst und Ohnmacht müssen wir zulassen, damit wir ihnen begegnen können. Damit sie uns nicht lähmen. Schützen wir uns vor Verzweiflung.

Wenn wir uns entscheiden, was wir tun und wie wir helfen wollen (und es gibt viele Möglichkeiten), dann lasst es uns so nehmen, dass es nicht unsere Aufgabe ist zu beurteilen, was wenig oder fast nichts ist. Handeln wir einfach. Und beten wir.

Wenn wir auf absehbare Zeit keine Lösung sehen, dann halten wir uns daran, dass entscheidend ist, dass wir beharrlich das tun, was wahrhaftig und gerecht ist. Suchen wir die Wahrheit. Geben wir nicht auf. Rechnen wir damit, dass der Weg lang sein kann.

Wenn wir uns unsicher und erschüttert fühlen, dann lasst uns gewiss sein, dass wir durch Gottes Hilfe zu Menschen werden, die durchhalten. Lassen wir uns durch Gottes Wort verwandeln.

Wenn wir uns verloren fühlen, dann schauen wir uns um und stellen fest, dass wir nicht allein sind. Verbinden wir uns miteinander, unterstützen wir einander gegenseitig.

Herr, unser Gott, wir bitten für alle, die durch das kriegerische Treiben bedroht sind. Wir bitten für die, die durch Kleinmut bedroht sind. Wir bitten dich, hilf uns allen.

Pavel Pokorný,
Synodalsenior