AKTUELL: Bericht über die Flüchtlingshilfe der EKBB für Menschen aus der Ukraine

Jetzige Situation

Die Evangelische Kirche der böhmischen Brüder begann einige Tage vor dem Krieg in der Ukraine, den Menschen, die vor der russischen Aggression flohen, zu helfen. Die EKBB hat die Hilfe ganz schnell und spontan organisiert und alle Kirchgemeinden gleich in den ersten Tagen über www.ukrajina.e-cirkev.cz informiert.

Seit fast drei Monaten leistet die EKBB permanente Hilfe, und zwar auf der Ebene der Kirchgemeinden so auch auf der Ebene der Gesamtkirche. Die Hilfe wurde und wird sehr viel auf der freiwilligen Basis geleistet. Vor allem in den ersten ein und halb Monaten hat die EKBB unter dem Motto „Wer kann, der hilft“ gearbeitet.

Das anfängliche Krisenmanagement der Hilfe lief über die Zentrale der EKBB, man musste schnell und effektiv handeln. Wir haben Gespräche mit verschiedenen Ministerien geführt und Informationen für die Kirchgemeinden gesammelt. Paar Tage nach dem Anfang wurde ein Team von Koordinatoren geschaffen. Die Koordinatoren kümmern sich um die Flüchtlingsarbeit langfristig (aktuell bis September 2022).

Die Hilfe wird dank der Großzügigkeit unserer ausländischen und inländischen Partner und Spender umgesetzt. Das Gesamtvolumen der erhaltenen und zugesagten Mittel für diese Hilfe beträgt etwa 253 000 €

Zu den bedeutendsten Spendern gehören: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens, Gustav-Adolf-Werk, Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern Evangelische Kirche im Rheinland, Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, Evangelische Landeskirche in Baden, Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS), Stiftungsfonds von Věra Třebická Řivnáčová, Diakonie der EKBB, Lutherischer Weltbund, Sewickley Presbyterian Church (USA), Presbyterian Church of Korea, Koreanische Fernsehsender CTS International.

In den Sozial- und Wohltätigkeitsfond spendeten die Kirchenmitglieder mehr als 3 Mio.CZK.ca.124.000€. Wir beabsichtigen, diese Mittel aus dem Fond in der nächsten Periode ab dem September 2022 zu verwenden.

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Die Hilfe besteht aus den folgenden Tätigkeiten:

I. Materielle Hilfe für Ukrainer in der Tschechischen Republik

In Zusammenarbeit mit Diakonie und Kirchengemeinden haben wir ukrainischen Flüchtlingen geholfen, indem wir die notwendige IT-Ausstattung verliehen oder in den meisten Fällen gespendet haben. Das waren vor allem Laptops, Tablets, Handys, Powerbanks etc. Technologiespender sind vor allem SIEMENS, T-Mobile, aber auch private Spender. Weiterhin ist die Koordination materieller Hilfeleistungen der Diakonie in Form von Drogerieartikeln, Hygienebedarf etc. sichergestellt. Vom Verlag Albatros haben wir 3000 ukrainische Bücher bekommen, von 1000 Gedeonbibel.

II: Finanzielle Unterstützung für Kirchen in der Ukraine

Die EKBB hat zusammen mit der Diakonie der EKBB Mitte April 2022 eine finanzielle Unterstützung Höhe von 150.000 CZK ca. 6.200€ an ihre Kirchgemeinden in der Ukraine gesendet. Dazu gehörten die Unterstützung der Kirchgemeinden in Bohemka (3.300€), Veselinovka (1.900€) und der Kirchgemeinde in der Stadt Pervomaisk (1.000€).

 III. Projekt "Koordinatoren"

Gleich zu Beginn des Krieges erhielt die EKBB von Partnerkirchen ein finanzielles Unterstützungsangebot für die Flüchtlingsarbeit. Nach Analyse der Situation wurde das Projekt Koordinatoren entwickelt mit dem Ziel die Flüchtlinge aufnehmen zu unterstützen. Wir haben eine Finanzierung für 8,5 Arbeitsstellen gesichert, wir beschäftigen derzeit 8 Mitarbeiter in 6 Arbeitsstellen.

Regionalkoordinatoren arbeiten in den Kirchgemeinden, wo sie für die tägliche Begleitung bei Ämterbesuchen, Unterkunfts- und Arbeitssuche, Beschäftigung und Freizeitaktivitäten verantwortlich sind. Sie sind auch hilfreich bei der Koordinierung der Arbeit in ihrer Region oder ihrem Kirchregion. Sie kooperieren mit anderen gemeinnützigen Organisationen und staatlichen Verwaltungsbehörden (Ministerien für Sozialwesen und für Schulwesen, Polizei der Tschechischen Republik und andere). Sie bieten Sprachkurse an und helfen bei der Adaptation der Ukrainer in der Tschechischen Republik.

Auf gesamtkirchlichen Ebenen beschäftigen wir Koordinatoren, die die gesamte Situation überwachen und den Kirchen materielle, finanzielle und beratende Arbeit leisten. Sie sind verantwortlich für die Ausgestaltung, Konzept und Weiterentwicklung der Flüchtlingshilfe. Einer der Koordinatoren betreut Flüchtlinge direkt auf Ukrainisch oder Russisch.

Die Koordinatoren treffen sich alle 14 Tage zu regelmäßigen Treffen und sind auch alle 14 Tage zu gesamtkirchlichen Online-Treffen zur Arbeit mit Flüchtlingen anwesend.

IV. Projekt „Kleine Renovierungs- und Bauarbeiten“

Die Zentrale der EKBB hat nach Analyse der Situation in den Kirchgemeinden das Projekt „Kleine Renovierungs- und Bauarbeiten“ geöffnet.  Das Projekt dient zur Kapazitätserweiterung und Verbesserung der Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine.

Ziel des Projekts ist die Anpassung der Räumlichkeiten in den Pfarrgebäuden an die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine und deren Nutzung für Freizeitaktivitäten und den Unterricht der tschechischen Sprache. 29 Kirchen haben sich für das Projekt angemeldet, wir erwarten eine Kapazitätserweiterung.

Durchführungszeitraum des Projekts ist vom 1. März 2022 bis zum 31. Oktober 2022. Das Gesamtvolumen der zugesagten Mittel beträgt ca. 95 000 €. Bis Ende Mai 2022 rechnen wir mit dem Abschluss von Vereinbarungen mit den Kirchgemeinden und der Überweisung von Geldern.

V. Projekt „Unterrichten der tschechischen Sprache“

Das Unterrichten der tschechischen Sprache ist eine weitere Aktivität, die den ukrainischen Flüchtlingen angeboten wird. Sie ist durch die Kirchgemeinden, die Gesamtkirche oder in Zusammenarbeit mit Gemeinden und Städten durchgeführt.

EKBB hat in Zusammenarbeit mit der Diakonie einen Projektplan für den Sprachunterricht erstellt, dem sich 22 Kirchgemeinden angeschlossen haben. Das Gesamtvolumen der zugesagten Mittel für diese Tätigkeit beträgt 1,5 Mio. CZK. Die voraussichtliche Laufzeit der ersten Phase des Projekts, für die Mittel gesichert sind, ist 1. April 2022 - 31. August 2022.

Notiz: Die Kirchgemeinde in Brno Židenice ist in ganz Tschechien durch ihre Tschechisch Kurse bekannt, sie haben mehr als 500 Studenten in den Kursen, sie bieten Kurse für Krankenhauspersonal – organisiert der Oberchefarzt der onkologisch-palliativen Pflege in Brno, aktiver Mitglied der Kirchgemeinde Zidenice.

 VI. Partnerschaftshilfe für slowakische Kirchen

EKBB unterstützt die Arbeit der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakei, die ankommende Flüchtlinge an der slowakisch-ukrainischen Grenze sehr intensiv betreut. EKBB stellte in Zusammenarbeit mit der Diakonie eine finanzielle Spende für diese Bedürfnisse in Höhe von 10.000 € zur Verfügung. Weiter hat sie eine Spende der Firma Kofola, Prazdroj und Bernard in Form von Getränken für Flüchtlinge und Freiwillige im Wert von etwa 15 500 €, Hilfe durch Freiwillige mit eigener Arbeit an den Grenzen etc. organisiert. Wir bleiben mit den Slowaken in Verbindung und koordinieren unsere Zusammenarbeit.

Ausblick auf geplante Aktivitäten

Die Zentrale der EKBB wird sich für weitere finanzielle Mittel für folgende Aktivitäten bemühen:

Freizeitangebote für ukrainische Flüchtlinge

 Diese Aktivitäten werden in vielen Kirchgemeinden angeboten, und es besteht Bedarf, die Kosten für die Organisation dieser Aktivitäten (am Anfang freiwillig, auf Dauer nicht tragbar!) und die damit verbundenen Material- und Betriebskosten zu decken.

Integration auf dem Arbeitsmarkt

Die Kirchgemeinden helfen den ukrainischen Flüchtlingen einen Job zu finden. Systemmäßig möchte die EKBB helfen, sie ist in Gesprächen mit der Diakonie der EKBB – möglich sind Assistentenpositionen in den Schulen, Betreuen von Kindern, wenn andere Mütter arbeiten gehen, Hilfe bei Jobsuche, Jobberatung

Bibliothek

Die EKBB arbeitet zusammen mit dem größten Buchverlag und dem Pfadfinderinstitut, gemeinsam haben sie den Gedanken eine Bibliothek – Bücherausleihe zu gründen. Die EKBB ist für das Bezahlen und Transport der ukrainischen Bücher zuständig, der Verlag für das Informationssystem und Pfadfinderinstitut bietet die Räumlichkeiten und Personal an. Das Patronat übernimmt die Frau vom ukrainischen Botschafter. Die festliche Eröffnung planen wir Ende Juni 2022.

Dankesgottesdienst

Für Partnerorganisationen, Spender, freiwillige Mitarbeiter, Flüchtlinge-wir planen Anfang Oktober einen Dankesgottesdient, (den genauen Termin senden wir schnell wie möglich), zu dem wir ausländische und inländische Spender und Partnerorganisationen, die in der ersten Phase der Flüchtlingshilfe geholfen haben, eingeladen möchten. An den Tag des Gottesdienstes möchten wir einen Projekttag anschließen, an dem wir manche Kirchgemeinden mit Flüchtlingen besuchen können.

Alle sind herzlich eingeladen. 

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