Die Spendensammlung zu Ostern unterstützte die Renovierung einer Kirche in Olomouc

Die Gemeinde in Olomouc hat ein wirklich großes Projekt in Angriff genommen: Sie renoviert ihre „Kirche am Flößerufer“. Das Gebäude wird aufwendig saniert, das Gesamtbudget beträgt rund 18 Millionen Tschechische Kronen (über 720 000 Euro) und umfasst die Reparatur des Daches, der Fassade und aller damit verbundenen Elemente.

Und eben für diese Dachreparatur sammelten zu Ostern alle evangelischen Pfarrgemeinden in Tschechien Spenden. Sowohl Einzelpersonen als auch die Öffentlichkeit trugen dazu bei.

Bei der diesjährigen Sammlung gab es zudem eine Besonderheit: Alles, was über die Summe von einer Million Kronen hinausging, wurde vom Hieronymusverein verdoppelt. Ermöglicht wurde dies dank des Vermächtnisses von Bruder Ladislav Hanus, der sein Vermögen nach seinem Tod der Kirche hinterließ. Der Gesamterlös der Sammlung betrug schließlich 2.550.000 Tschechische Kronen (cca 100.000 Euro) und hilft der Gemeinde der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) in Olomouc auf ihrem Weg zur allgemeinen Wiederbelebung ihrer Kirche erheblich.

Die Kirche am Flößerufer ist ein Treffpunkt für alle Generationen

Die Gemeinderäume werden für Gottesdienste sowie für kulturelle und gemeinschaftliche Aktivitäten genutzt, und zwar nicht nur von der Gemeinde selbst, sondern oft auch für Seniorats- oder landesweite Treffen. Neben den regelmäßigen Gottesdiensten und Bibelstunden gibt es unter der Woche Treffen für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Senioren. Die Schwestern und Brüder verbringen auch gern bei Gemeindesonntagen Zeit miteinander und laden hierfür interessante Gäste ein. In der Advents- und Fastenzeit veranstalten sie Wohltätigkeitsbasare und unterstützen aus den Erträgen ihr Partnerzentrum in Rýmařov (dt. Römerstadt), das zur Diakonie der EKBB gehört. Bis vor kurzem wurde hier auch mehreren Kriegsflüchtlingen Asyl gewährt.

Warum eine Renovierung? Und warum gerade jetzt?

„Es gibt gleich mehrere Gründe, warum wir diese umfangreiche Renovierung in Angriff genommen haben. Der Hauptgrund ist die rasche Verschlechterung nicht nur der Dachdeckung selbst, sondern auch des Dachstuhls an Stellen, wo Wasser eindringt. Leider ist es schon passiert, dass nach einem Sturm Teile der Dachdeckung unten auf der Straße gefunden wurden. Der Dachstuhl selbst ist über 100 und die Dachdeckung etwa 50 Jahre alt, so ist diese Umbaumaßnahme notwendig“, beschreiben die Olmützer ihre Motivation.

Die Evangelische Gemeinde Olomouc wird sowohl innerhalb des Mährisch-Schlesischen Seniorats als auch innerhalb der gesamten Kirche als eine der größeren Gemeinden wahrgenommen, als eine der Gemeinden, an die man sich wenden kann, wenn man irgendwelche Hilfe braucht. Die Olmützer Gemeindevertreter bewerten die jetzige Situation so: „Nun sind wir in eine Situation geraten, in der wir selbst Hilfe brauchen. Damit unsere Kirche weiterhin dem Zweck dienen kann, für den unsere Vorfahren sie erbaut haben, braucht sie ein neues Dach. Und die Investition ist so groß, dass wir die Hilfe anderer Gemeinden benötigen. Wir glauben, dass wir mit ihnen und mit Gottes Segen diese Renovierung schaffen können.“ Seit Beginn der Bauarbeiten bis Ende 2023 hat die Gemeinde aus ihren eigenen Mitteln bereits ca. 3,5 Millionen Tschechische Kronen (140.000 Euro) investiert.

Die aufwändige Renovierung gliedert sich in insgesamt sechs Phasen und wird von 2022 bis 2027 durchgeführt. Sie umfasst die Planungsvorbereitung und Beratung mit dem Nationalen Denkmalamt, die Erteilung der Baugenehmigung, die Reparatur des Kirchturms (Dach, Dachstuhl, Fassade und Bauelemente), die Rekonstruktion des Daches über dem Hauptschiff (einschließlich des zugehörigen Dachstuhles und der Blitzableiter) und die komplette Kirchenfassade einschließlich der Abdichtung feuchter Wände. Die grobe Schätzung der Kosten zu heutigen Preisen liegt bei ca. 18 Millionen Tschechischen Kronen. 

Die Sammlung für das Hauptgeschenk der Liebe des Hieronymusvereins

Die letztjährige gesamtkirchliche Sammlung für das Hauptgeschenk der Liebe brachte 1.394.023 Tschechische Kronen (mehr als 55.000 Euro) ein. Der Erlös ging auf Beschluss des Hieronymusvereins nach Libčice nad Vltavou (dt. Libschitz an der Moldau), wo damit der Bau einer Pfarrwohnung mitfinanziert wurde. Ein Jahr zuvor belief sich der Erlös auf 1.131.562 Tschechische Kronen (45.000 Euro) und wurde der Gemeinde Chrást bei Pilsen für das Projekt „Zuflucht“ zugewiesen.