Liebe Leserinnen und Leser, dass wir in einer Zeit des Krieges leben würden, hätte vor ein paar Jahren niemand von uns gedacht...
Ich muss Ihnen leider schreiben, dass die Situation in der Ukraine nicht sehr ermutigend ist und wir uns damit auseinandersetzen müssen. Und so gehört ein Artikel in der Weihnachtsausgabe des Ökumenischen Bulletins wieder der Ukraine. Sie werden dort über den Besuch einer ökumenischen Delegation lesen, aber vor allem bieten wir Ihnen ein sehr persönliches Zeugnis unseres Synodalseniors Pavel Pokorný „im Angesicht der Zerstörung in Buča“ an.
Und ich will mich lieber nicht damit aufhalten, dass das eine ein weiteres anstachelt und wir von unseren heimischen Bildschirmen aus ein weiteres Grauen und ein weiteres Unrecht, diesmal in Israel, verfolgen.
Unser Bulletin befasst sich jedoch in erster Linie mit dem, was in unserer Kirche geschieht, und es zeigt eine hoffnungsvollere Seite. Die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder ist eine nüchterne Kirche mit Sinn für Humor. Und sie hat viel Sinn für ein freiheitliches Denken. Das zeigt sich unter anderem daran, dass unter den Pfarrern seit langem sowohl Männer als auch Frauen sind. Und gerade in diesem Jahr feiert sie 70 Jahre seit dem Augenblick, an dem die Synode unserer Kirche einen solchen Beschluss fasste. Als sie den Beschluss fasste, dass Frauen ebenso wie Männer zum Dienst am Wort und an den Sakramenten ordiniert werden können - ein für die damalige Zeit revolutionärer Akt. Diese Synode fand am 30. Oktober 1953 statt, und wie ist die Abstimmung ausgegangen?
79 Mitglieder der Synode stimmten für den Antrag des Synodalrates, ein Mitglied stimmte dagegen, und eines enthielt sich. Ist dies nicht toll? Sie werden darüber in diesem Bulletin lesen.
Liebe Freunde, trotz all der Schrecken, die von der Welt ausgehen, beginnt die Adventszeit. Der Herr weiß um unsere Nöte, er heißt sie nicht gut, er leidet mit uns. Und er wünscht uns den Frieden Gottes, der alles Denken übersteigt. Dieser Frieden wird unsere Herzen und Gedanken in Christus Jesus bewahren.
Im Namen des Redaktionsrats
Jana Plíšková
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