Gottesdienst ohne Grenzen

4. April 2023

Der 18. Dezember ist jedes Jahr der Internationale Tag der Migranten. Schon zum zweiten Mal schloss sich diesem auch die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) symbolisch an...

Gottesdienst ohne Grenzen
4. April 2023 - Gottesdienst ohne Grenzen

...und zwar durch einen ökumenischen, offenen Gottesdienst. Die Predigt wurde von zwei Pfarrern vorbereitet: von Mikuláš Vymětal, dem Pfarrer, der in der EKBB für Minderheiten zuständig ist, und Gerhard Frey-Reininghaus, der aus Deutschland stammt.

In diesem Gottesdienst war eine bunte Mischung von Sprachen zu hören – von Deutsch über Slowakisch und Ukrainisch bis Koreanisch. Es gab auch Raum für das eigene Gebet, dem sich jeder anschließen und symbolisch eine Kerze entzünden konnte.

Wir hörten auch starke Geschichten von Menschen, die eigene Erfahrungen mit dem Auswandern gemacht haben. „Ich bin seit 32 Jahren in Prag zu Hause, und jedes Jahr fühle ich mich hier mehr zu Hause. Ich wünsche jedem Migranten, dass er so liebevoll aufgenommen wird wie ich. Ich fühle mich überhaupt nicht wie ein Migrant, sondern wie ein geliebter Mensch, der einfach hierhergehört“, sagte Gerhard Frey-Reininghaus.

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Auch der südkoreanische Pastor Jongsil Lee erzählte seine Geschichte. Der gebürtige Seouler sollte ursprünglich nur kurz in Tschechien bleiben, sein Interesse an der böhmischen Reformation hatte ihn hierhergeführt. In unserem Land gefiel es ihm jedoch so gut, dass er und seine Frau dauerhaft hierherzogen und nun schon seit über 20 Jahren hier leben. Seine geistige Heimat fand er in der Prager Kirche U Jákobova žebříku [Zur Jakobsleiter], wo er sich um die koreanische christliche Gemeinde und die Entwicklung der tschechisch-koreanischen ökumenischen Beziehungen kümmert. In seiner Ansprache dankte er Gott dafür, dass er in Tschechien angenommen wurde und sich hier nicht wie ein Fremder fühlt.

Immer gegenwärtig war natürlich auch die Lage in der Ukraine, wo seit einem Jahr Krieg tobt. Viele Fürbitten bezogen sich daher auf die Menschen, die vom Krieg betroffen sind, die ihre Angehörigen verloren haben, die fliehen oder umgekehrt nicht aus dieser blutigen Falle entkommen können.

Die Gottesdienstbesucher, unabhängig von ihrer Herkunft oder Konfessionszugehörigkeit, versammelten sich dann im Kreis zum Abendmahl. Denn die Liebe Christi kennt keine Grenzen. Wir bitten darum, dass auch wir Menschen es schaffen, andere ohne Unterschied anzunehmen.

Adéla Rozbořilová

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