Am 8. November 2022 fand an der Evangelisch-Theologischen Fakultät (ETF) der Karlsuniversität eine Konferenz zum Thema „Der Mensch an den Grenzen von Leben und Glauben“ statt.
Sie konzentrierte sich auf die geistliche und rituelle Begleitung von Menschen an Wendepunkten des Lebens, wie der Geburt eines Kindes, dem Erwachsenwerden, dem Eintritt in die Ehe, der Bewältigung von Krankheit und schließlich dem Sterben. In sechs Konferenzbeiträgen wurde das Thema „Begleitung“ aus unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet.
Die Konferenz wurde vom Dekan der ETF, Jan Roskovec, eröffnet. Danach sprach Pavel Kolář von der Hussitisch-Theologischen Fakultät der Karlsuniversität über die Verwendung des anthropologischen Konzepts des Rituals in der Liturgie. Christian Albrecht von der Evangelisch-Theologischen Fakultät München wies in seinem Hauptbeitrag auf die Chancen hin, die Zeremonien wie Taufe, Konfirmation, Hochzeit und Beerdigung im Kontext der heutigen säkularisierten Gesellschaft darstellen. Sie bieten nämlich die Möglichkeit, Menschen anzusprechen, die sonst nicht leicht zu erreichen wären, und eröffnen einen Blick auf die Lebensgeschichte des Einzelnen im Licht des Evangeliums. Die empirische Forschung über die gegenwärtige Praxis und Interpretation der Taufe in der EKBB stellte Tabita Landová vor. Sie betonte, dass die Kirche sich heute um eine offene, einladende und kommunikative Taufpraxis bemühen sollte, die das Verständnis der Taufe mit ihrer sinnlich wahrnehmbaren Gestalt verbindet.
Der Nachmittagsblock drehte sich um die Begleitung am Ende des Lebens. Monika Ulrichová sprach über ihre Erfahrungen mit der Anwendung von Logotherapie bei der Begleitung von Sterbenden. Ondřej Macek widmete sich der Segnung als möglichem Teil der geistlichen Fürsorge. Jana Hofmanová befasste sich mit der Frage, wie die individuelle Geschichte eines Verstorbenen im Rahmen der Trauerfeier berücksichtigt werden kann.
Das Thema „Begleitung“ wurde bei Weitem nicht erschöpft. Wenn die Konferenz in ihren Teilnehmern Fragen aufwarf sowie Diskussionen und gegenseitigen Meinungsaustausch eröffnete, dann hat sie ihren Zweck erfüllt.
Tabita Landová
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