Liebe Leserinnen und Leser,
große Jubiläen gibt es in kirchlichen Kreisen, besonders in der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in den letzten Jahre wahrlich genug.
Im Jahr 2015 sind 600 Jahre seit dem grausamen Tod von Jan Hus vergangen, ein Jahr später 600 Jahre seit dem gleichen Tod von Hieronymus von Prag und dieses Jahr feiern wir das 500. Jubiläum des Beginns der Weltreformation, verkörpert vor allem in der Person Martin Luthers und verortet mit dem Thesenanschlag an der Schlosskirche in Wittenberg.
In dieser neuen Ausgabe unserer Evangelischen Nachrichten aus Tschechien können Sie von zwei Ereignissen lesen, die im Zusammenhang mit diesem Jubiläum unsere Kirche betreffen.
Das freut uns, aber gleichzeitig müssen wir auch über dunkle und schmerzhafte Seiten unseres Lebens schreiben, vor allem, was wir dagegen tun können. Dr. Denis Mukwege, dieser mutige und standhafte Arzt aus der Demokratischen Republik Kongo, kann uns hier in diesem Sinn ein schönes Beispiel sein. Von ihm erzählt Olga Navrátilová, Mitglied des Rates des Lutherischen Weltbundes.
Der Advent bringt uns Hoffnung, trotz allem Schlechten, das sich in unserer Welt so gerne ausbreitet. Er bringt uns die gute Nachricht davon, wer Herr über alles ist und von wem unsere Erlösung kommt. Das ist eine Botschaft, die besonders vor Weihnachten, verbreitet werden soll.
„Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis.
Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.
Darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.“
(Hebr. 4, 14-16)
Jana Plíšková
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Die Grundlagen der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) wurzeln in der Utraquistischen Kirche (1431–1620) und in der Brüderunität ((1457–1620). Die EKBB entstand in ihrer heutigen Gestalt im Jahr 1918 durch den Zusammenschluss der bis dahin selbständigen evangelischen Kirchen Augsburger und Helvetischen Bekenntnisses. Deren Existenz wurde nach dem Ende der harten Gegenreformation, die von 1620 bis zum Erlass des Toleranzpatens durch Kaiser Joself II. im Jahr 1781 dauerte, erlaubt. Die strengen Beschränkungen mussten die Evangelischen freilich auch danach beachten, bis zum Erlass des Protestantenpatentes im Jahr 1861.
In der Zeit ihrer Entstehung hatte die EKBB 250 000 Mitglieder, im Jahre 1938 waren es dann schon 325 000 Mitglieder. Heute ist die Kirche in 14 Seniorate aufgeteilt mit einer Gesamtzahl von 250 Gemeinden und ca. 80 000 Gemeindegliedern. Die Kirche wird vom sechsköpfigen Synodalrat geleitet, der auf sechs Jahre gewählt wird. Repräsentiert wird die Kirche vom Synodalsenior und vom Synodalkurator.
Die Idee dazu hatte Jörg Wöltche, Kirchenmusikdirektor aus Bad Kissingen: Ein Liederbuch, bei dem man über den abgedruckten QR-Code mittels Smartphone o. ä. die Orgelbegleitung startet. Unsere Zusammenarbeit begann, als wir diese Idee auf ein deutsch-tschechisches Weihnachtsliederheft übertrugen.
Ich war überrascht, wie vielen Menschen in und außerhalb der Kirche diese Idee gefiel. Zuerst versprach uns das Westböhmische Seniorat, dann die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder ihre Unterstützung. Auch die Vorstellung des Vorhabens beim Deutsch-tschechischen Zukunftsfond erschien hoffnungsvoll. Also reichten wir das Projekt unter dem Titel „Interaktives deutsch-tschechisches Weihnachtsliederheft“ mit dem Untertitel „Gemeinsames Erbe – gegenseitige Bereicherung“ ein. Schließlich meldeten sich noch zwei Stiftungen aus Cheb / Eger, dass sie einen Vorabdruck des Liederheftes erhalten hatten, ihnen die Idee gefiel und sie diese unterstützen möchten. Ich solle bei ihnen einen Zuschuss beantragen. Das war ein unglaubliches Gefühl – sich nicht aufdrängen zu müssen, sondern direkt ein Angebot zu erhalten, weil die Idee selbst so überzeugend war.
Das gedruckte Liederheft, das im Hosentaschenformat A6 quer erscheint, hat 60 Seiten. Es ist auf wasserabweisendem Papier gedruckt. Das ermöglicht das Singen unter freiem Himmel selbst bei Schneefall oder Nieselregen. Es enthält 20 Lieder mit deutschem und tschechischen Text nebeneinander: zehn davon schon traditionell gemeinsame, fünf deutsche Lieder mit singbarer Umdichtung ins Tschechische und fünf tschechische Lieder mit singbarer Umdichtung ins Deutsche. Bei allen Liedern sind nicht nur die Noten mit Gitarrengriffen abgedruckt, sondern dazu ist auch eine interaktive Orgelbegleitung abrufbereit. Der abgedruckte schwarze QR-Code ermöglicht die Online-Verbindung zu einer Datei im mp3-Format mittels Smartphone oder Tablet (mit installierter kostenloser Software zum Einlesen von QR-Codes) und das Abspielen der Liedbegleitung. Der zweite, grüne QR-Code führt auf die Internetseite zum jeweiligen Lied. Dort sollten nicht nur weitere Strofen zu finden sein, die nicht abgedruckt werden konnten, sondern auch Informationen über die Herkunft der Lieder, über deren Autoren und deren Wirkungsgeschichte. An dieser Stelle ist das Projekt für eine Weiterentwicklung und Verbreiterung geöffnet.
Dank aller Zuschüsse können wir allen, die das Liederheft bestellen, einen sehr günstigen Preis anbieten.
Das Liederheft wurde auf dem Herbst-Jugend-Treffen in Jablonec / Gablonz erstmals angeboten. Im Rahmen des Jubiläums „500 Jahre Reformation“ wurde das Projekt feierlich auf dem Kirchenkreiskirchentag in Coburg vorgestellt.
Für wen ist das Liederheft bestimmt? Für alle Deutschen und Tschechen, die gemeinsam singen wollen, z.B. bei Advents- und Weihnachtsfeiern, am Weihnachtsbaum draußen oder drinnen, bei Partnerschaftsbesuchen von Schulen, Städten und Vereinen, bei gemeinsamen Gottesdiensten.
Der interaktive Teil ist etwas Spezielles, das allen entgegen kommt, die kein Begleitinstrument haben v. a. Einzelnen oder kleinen Gruppen wie der Familie. Es soll sie dabei unterstützen, dass sie sich trauen zu singen. Das Liederheft kann auch einsamen Menschen zu Hause oder in Senioreneinrichtungen dienen. Es kann auch diejenigen jungen Menschen ermutigen, die selbst nicht gewöhnt sind zu singen.
Und schließlich kann das Liederheft ein schönes, originelles und preislich erschwingliches Geschenk mit Missionscharakter sein.
Petr Chamrád
E-Mail: p.chamrad@web.de
„Die Welt ist kein guter Ort, sie ist voll von Gewalt und Leiden.“ Mit diesen Worten begann Dr. Denis Mukwege, Arzt aus der Demokratischen Republik Kongo, seine Rede zu den Delegierten auf der diesjährigen Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes.
Dieser kongolesische Arzt weiß, wovon er redet. Seit 20 Jahren widmet er sich in seiner Arbeit Frauen und Kindern, denen im vergessenen Konflikt im Osten der Republik Kongo Gewalt angetan wurde. Es gibt keine Aussicht auf Frieden, die Ausgaben für die Kriegsführung zahlen die Rebellengruppen aus dem illegalen Abbau von Diamanten und anderen Mineralen – alles unersetzliche Rohstoffe für die Herstellung von Computern, Tablets und Mobiltelefonen. Der riesige mineralische Reichtum, der anderswo ein Segen sein könnte, ist für dieses Land ein Fluch.
Vergewaltigungen werden in diesem Konflikt als Kriegswaffe eingesetzt. Das Ziel ist nicht eine sexuelle Befriedigung, sondern die Verstümmelung und psychische Zerstörung von Frauen. Das führt zum Zusammenbruch des Gemeinwesens, weil es meistens Frauen sind, die die Bewirtschaftung der Gemeinschaften stemmen. Opfer werden nicht nur erwachsene Frauen, junge wie alte, sondern auch Mädchen, einschließlich Kleinkinder. Man schätzt, dass es über 300.000 Opfer gibt, jeden Tag kommen weitere dazu. Manche werden mehrfach vergewaltigt. Gewalt gegen Frauen wird in der Gesellschaft zur Normalität, die Täter werden in den seltensten Fällen strafrechtlich verfolgt.
Als sich Dr. Mukwege entschied Arzt zu werden, ahnte er nicht, dass er zu einem Experten für die Behandlung von Genitalverstümmelungen werden würde. Das erste Krankenhaus, in dem er arbeitete, wurde während einer kriegerischen Auseinandersetzung zerstört; viele Ärzte, Mitarbeiter und Patienten wurden ermordet. Die Gewalt an Frauen, die in der Zeit zunahm, schockierte Dr. Mukwege so sehr, dass er sich dafür entschied, diesen Frauen und Mädchen helfen zu wollen.
Im Jahr 1999 gründete er mit schwedischer Unterstützung ein Krankenhaus, das Panzi Hospital, dessen Ziel es ist, Opfern sexueller Gewalt vielseitige Hilfe zukommen zu lassen, in erster Linie medizinische. Die Mädchen und Frauen müssen viele Operationen durchlaufen, bis sie die normalen Alltagsfähigkeiten zurück erlangen (beispielsweise dass Urin und Stuhl wieder kontrolliert aus den richtigen Öffnungen ausgeschieden werden können). Viele von ihnen können keine Kinder mehr bekommen. Hand in Hand mit der medizinischen Versorgung geht die psychologische, soziale und rechtliche Unterstützung. Viele Frauen können auch nach der abgeschlossenen Behandlung nicht nach Hause zurückkehren, weil ihre Familien vertrieben wurden. Sie haben die Möglichkeit, sich ausbilden zu lassen und werden darin unterstützt, selbstständig für sich sorgen zu können. Das Krankenhaus hat seit seiner Gründung über 50.000 vergewaltigte Mädchen und Frauen behandelt.
Dr. Mukwege operiert und führt nicht nur ein Krankenhaus, sondern er reist auch um die Welt und versucht die internationale Gemeinschaft aufzurütteln, damit sie den Konflikt im Osten Kongos ernst nimmt. Er kämpft dafür, dass die Gewalt gegen Frauen im Rahmen von kriegerischen Konflikten überall auf der Welt dieselbe Aufmerksamkeit erhält und dieselbe Ächtung wie zum Beispiel der Einsatz von Chemiewaffen.
Im Jahr 2012, kurz nachdem Dr. Mukwege auf der UN-Versammlung in seiner Rede unter anderem die kongolesische Regierung kritisierte, wurde ein Attentat auf ihn verübt. Sein Mitarbeiter wurde getötet und Familienmitglieder wurden als Geisel genommen. Dr. Mukwege floh deswegen mit seiner Familie nach Belgien. Nach großem Drängen seiner ehemaligen und aktuellen Patienten kehrte er 2013 jedoch zurück. Er arbeitet wieder im Krankenhaus Panzi und appelliert weiterhin an das Gewissen der Staatengemeinschaft.
Es gibt einen Weg direkt im Kongo zu helfen. Die Arbeit im Krankenhaus finanziert sich durch die Stiftung Panzi Foundation. Die Leitung der EKBB hat sich entschieden, diese Stiftung mit einem besonderen Spendenaufruf zu unterstützen, der in allen Gemeinden bis zum Ende des Jahres 2017 läuft. Weitere Informationen zur Arbeit des Panzi Hospital und zur Panzi Foundation finden Sie auf der Seite: www.panzifoundation.org
Über die Arbeit von Dr. Mukwege und die Gewalt an Frauen im Kongo wurde 2015 ein belgischer Film gedreht: L'homme qui répare les femmes: la colère d'Hippocrate (Der Mann, der die Frauen repariert: der Zorn des Hippokrates).
Olga Navrátivová, Mitglied im Rat des Lutherischen Weltbunds und Teilnehmerin an der Vollversammlung in Windhoek, Namibia.
Die größte Bibel der Welt, das Panorama einer mittelalterlichen Stadt oder der Segnungsroboter anstatt des Pfarrers. Das waren die Publikumsmagnete der Weltausstellung Reformation, die in Wittenberg an das 500. Jubiläum der europäischen Reformation erinnerte, nämlich an den Moment, als Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablass veröffentlichte.
In der Woche vom 30. August bis zum 4. September präsentierten sich dort im Zelt des Lutherischen Weltbundes, das extra für die Ausstellung aufgestellt wurde, die Schlesische evangelische Kirche Augsburger Bekenntnis (SEKAB) und die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB). Die Kirchen boten gemeinsam einen Einblick in die tschechische Reformation und lockten mit Führungen durch zwei Ausstellungen, Gesprächen mit Kirchenleitenden und der Diakonie und auch mit ökologischen und musikalischen Programmpunkten.
Das Zelt des Lutherischen Weltbunds stand im Luthergarten. Dort wurden von verschiedenen Kirchen Bäume gepflanzt. Die beiden tschechischen Kirchen des Lutherischen Weltbunds haben im Jahre 2011 ihre Bäume gepflanzt, für die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder pflanzte Pfarrerin Lenka Ridzoňova dort einen Ahornbaum.
Im Rahmen dieser tschechischen Woche haben wir ein reiches musikalisches Programm geboten –Musik erklang im Zelt und lud Interessierte hinein. Ein Konzert unter dem Titel „Brass Impressions“ spielte das Blechbläser-Ensemble auf dem Marktplatz im historischen Zentrum von Wittenberg, wo später auch der Chor „Echo“ aus Zlín unter der Leitung des gesamtkirchlichen Kantors der EKBB, Ladislav Moravetz, auftrat. Vor dem Chorkonzerte grüßte Margot Käßmann, EKD-Botschafterin für das Reformationsjubiläum, die allein während der Zeit der Jubiläumsvorbereitung dreimal in Prag zu Gast war. In dem Moment, als der Chor ein neues Werk seines Kantors mit Motiven des Lutherlieds „Ein feste Burg ist unser Gott“ sang, erklangen die Glocken der Marktkirche und umrahmten den Gesang mit den Grundtönen des Stückes.
Musik aus der Zeit der Reformation spielte Tomáš Najbrt auf historischen Instrumenten in der Stadtkirche. Dabei erinnerte er daran, dass die Brüderunität in der Renaissance auch deutsche Liederbücher herausgegeben und verwendet hat.
Im Zelt sahen sich interessierte Besucher die zweisprachige Ausstellung über die Reformation in Böhmen an, die das Deutsche Kulturforum östliches Europa entwickelt hatte, um daran zu erinnern, dass die Reformation „mehr als Luther“ ist. Bei zwei Gesprächen trafen sich der Synodalsenior der EKBB Daniel Ženatý und der Bischof der SEKAB Tomáš Tyrlík. Unter anderem hieß es bei diesem Gespräch, dass in dieser heutigen Zeit – ähnlich wie zur Zeit der Reformation – viel Angst herrscht. Die Reformation kann inspirierend sein, wie man auf diese Angst reagieren kann.
Die Weltausstellung wurde im Mai mit der Ankunft des Reformations-Stationen-Trucks in Wittenberg eröffnet. Seit dem letzten Jahr fuhr dieser quer durch Europa in Städte, die mit der Reformation verbunden sind. Die Ausstellung endete am 11. September.
Die Woche, in der sich die tschechischen Kirchen vorstellten, stand unter dem Thema ‚Bewahrung der Schöpfung‘. Darum bot die EKBB unter der Leitung von Ilona Mužátkova auch interessante ökologische Programmpunkte an. Außer dem Lutherischen Weltbund förderte auch der Deutsch-Tschechische Zukunftsfond und die deutschen Partnerkirchen der EKBB die Präsenz der tschechischen Kirchen in Wittenberg. Die tschechischen Besucher konnten auch durch andere Teile der Weltausstellung schlendern oder Wittenberg besichtigen. Neben dem Bahnhof ragte die größte Bibel der Welt in den Himmel: ein 27 Meter hohes Gerüst, das auf der einen Seite mit der gesamten Lutherübersetzung der Bibel bedruckt war, diente gleichzeitig als Aussichtsplattform mit Blick über die Stadt.
Diese Installation war einer von sieben „Torräumen“, die die Hauptachse der Weltausstellung beschrieben. Thematisch behandelten die einzelnen Teile Spiritualität, Kultur, Gerechtigkeit und Frieden, Globalisierung, Ökumene und Jugend. Die Ausstellung bestand aus 70 Pavillons, Podien, Zelten und Ausstellungsorten, an denen Kirchen oder Vertreter der Gesellschaft ihren Blick auf die Reformation darlegen konnten.
Weitere Publikumsmagnete waren zum Beispiel ein Riesenrad, ein Boot auf dem Schwanenteich, das kürzlich 190 Geflüchtete an die italienische Küste rettete, oder ebenjener Truck, der schon das ganze Jahr durch Europa fuhr, und die Geschichten der Reformation aus vielen europäischen Städten erzählt.
Jana Vondrová, Oliver Engelhardt
Die zweisprachige Ausstellung, die die Besucher im Zelt in Wittenberg besichtigen konnten, tourt zur Zeit in zwei Exemplaren durch Tschechien und Deutschland. Sie umfasst zehn reich illustrierte Poster, die sich einem weiten Spektrum an Themen widmen: Jan Hus – den Hussiten – den evangelischen Strömungen im 16. Jahrhundert – Martin Luther – den Böhmischen Brüdern – lutherischen Zentren in Böhmen – der religiösen Vielfalt in Mähren – der Gegenreformation – der Zeit des Toleranzedikts – dem Protestantismus im 20. Jahrhundert und Heute. Im Advent wird die Ausstellung in Pardubice und Dvakačovice zu sehen sein. Bis kommenden Sommer wird sie nach Absprache durch weitere evangelische Gemeinden reisen.
Jana Vondrová, Oliver Engelhardt
Die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder startete einen Aufruf, ein neues Logo für die Kirche zu entwerfen. Eine Auswahlkommission wählte aus 34 Entwürfen einen aus und empfahl diesen dem Synodalrat und der Synode. Auf der Synode präsentierte Zdeněk Šorm, der Leiter der Kommission und selbst Pfarrer und Künstler, die Ergebnisse der Kommission. In einigen Punkten legte er dar, welche Gründe zu der Entscheidung für jenes Logo geführt haben:
- Es ist einfach, übersichtlich und hat Witz.
- Es ist professionell ausgearbeitet, in allen Gebrauchsversionen bleibt es leserlich und macht sich sowohl elektronisch als auch als klassische Grafik gut.
- Es beinhaltet die Grundsymbole unserer Kirche: den Kelch und die Bibel und verweist damit eindeutig auf unsere evangelische Prägung.
- Es verbindet Tradition mit Moderne: die Bibel, der Kelch und die Fahne mittelalterlicher Reformationsträger sind Symbole aus unserer Geschichte und aus dem aktuellem kirchlichen Leben. Der Buchstabe „E“ verweist auf die Kurzbeschreibung unserer Kirche: das Evangelium, und zugleich verweist es auf unsere elektronische Präsenz auf den Internetseiten: e-cirkev (zu Deutsch: e-Kirche). Die Autoren fassten es selbst so zusammen: „Unter der Fahne mit dem Kelch zur modernen Auffassung des Glaubens und Lebens im Lichte des Evangeliums.“
- Das Logo gibt die Möglichkeit verschiedener Interpretationen: der Kelch erinnert an ein Schlüsselloch, mit welchem eine Tür (oder die Bibel) geöffnet wird und damit einlädt zur weiteren Beschäftigung und einem weiteren Weg. In den drei Lesezeichen können sie auch einen Buchrücken sehen, oder drei kleine Pfeile zu den Charakteristiken im Namen unserer Kirche: Böhmische-Brüder, Kirche, Evangelisch. Oder es kann auch der Verweis auf den dreieinigen Gott sein, den wir bekennen.
- Dank seiner Einfachheit ermöglicht der Entwurf, dass er leicht von Mitarbeitenden oder der evangelischen Jugend und von Kindern nachgemacht werden kann – zum Beispiel auf Freizeiten (als Fahne oder Aufstecker) oder bei den Gemeindeankündigungen.
Das Logo ist ein Symbol einer bestimmten Gemeinschaft. Es verbindet nach innen und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Ich denke, es wäre nicht gut, die Verwendung des Logos aufzuzwingen. Trotzdem wäre es klug, wenn es in jeder Gemeinde benutzt werden würde. Es geht nicht um eine Einschränkung der Freiheit und der Kreativität, sondern darum, dass wir unsere Zusammengehörigkeit ausdrücken wollen.
Die Verwendung eines einzigen Logos schließt schließlich nicht aus, die Symbole unserer Kirche weiter zu nutzen, die Bibel und den Kelch, auch in anderen künstlerischen Darstelllungen, vor allem dann, wenn es gerade nicht um die Repräsentation unserer Kirche geht, z.B. bei der Gestaltung unserer Räume, in der Architektur, in Publikationen, usw.
Zdeněk Šorm, Pfarrer und Künstler (von der Redaktion gekürzt)
Die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder gedenkt im Jahr 2017 des 500. Jahrestages der Reformation. Am 10. September fanden die zentralen kirchlichen Feierlichkeiten in der Kirche von Ratibor bei Vsetin und in der gesamten Region statt, die in der lutherischen Tradition verwurzelt ist.
Den Gottesdienst hielt die Ortspfarrerin Jarmila Wiera Jelinek mit Synodalsenior Daniel Ženatý, der predigte. Schon vor Beginn des Gottesdienstes luden das Bläserensemble aus Oldřichov und Freiwillige, die Programme verteilten, ein. Nach einer ansprechenden Predigt über Freiheit (Gal 5,1) und gemeinsamem Gesang mit Unterstützung des Chors „Echo“ unter Leitung des gesamtkirchlichen Kantors Ladislav Moravetz, kamen die Gläubigen zum Abendmahl zusammen. Der raumfüllende Gesang von mehr als 750 Teilnehmenden machte die Feierlichkeiten zu einem herausragenden und eindrucksvollen Ereignis. Der tschechische Rundfunk sendete eine Live-Übertragung des Gottesdienstes. Die Kirchenkollekte, fast 40 000 tschechische Kronen, wurde für die Herausgabe des neuen Evangelischen Gesangbuchs gesammelt.
Die Teilnehmenden stärkten sich mit süßen und herzhaften walachischen Spezialitäten bevor sie entweder beim Pflanzen eines Apfelbaums im Pfarrgarten halfen oder an einer Führung über den Ratiborer Friedhof teilnahmen. Nach dem Konzert des Glockenorchesters, guten Wünschen und Grußworten der ökumenischen Gäste, folgte die Theatervorstellung „Xanthippen- Reformation“ über Luthers Ehefrau Katharina von Bora. Das Schauspiel, das von einer Gruppe Jugendlicher einstudiert wurde, zeigte einige Episoden dieser klugen Frau, die ihrem Ehemann eine große Unterstützung war.
Auf dem Programm stand weiters ein Vortrag von Pfarrer Ondřej Macek, der sich lange mit dem Leben und Wirken Martin Luthers beschäftigt hat. Die Krönung der Feierlichkeiten war der Auftritt des örtlichen Chors und das Gedenkwort von Pfarrer Miroslav Frydrych, der persönliche Wurzeln in Ratibor hat und als Zeitzeuge sprach. Zum Abschluss gab es für alle ein Wort auf den Weg und einen Segen.
Bei den Feierlichkeiten in Ratibor wurden auch die vier Publikationen vorgestellt, die unsere Kirche beim Verlag Kalich zum Reformationsjahr herausgegeben hat. „Gott ist ein glühender Backofen voll Liebe“ bietet aus Luthers umfangreichen Werken an die hundert Zitate und ermöglicht gleichzeitig einen Einblick in die Welt seiner Gedanken. Das zweite Buch ist eine Übersetzung von Luthers Kleinem und Großem Katechismus, welche schon früher als Teil anderer Bücher erschienen ist, nun aber selbstständig und mit Anmerkungen herausgegeben wurde. Weiterhin wurde „Martin Luther: Eine Einführung in Leben, Werk und Wirkung“ des Münsteraner Kirchengeschichtsprofessors Albrecht Beutel auf Tschechisch publiziert, es ist die erste Monographie auf Tschechisch über den bedeutenden Reformator. Die letzte Neuheit ist ein informatives und reich illustriertes Kinderbuch mit dem Titel: „Vom Gewitter, der Bibel und Martin Luther“.
Jana Vondrová, Daniela Ženatá
P.O. Box 529, Černá 9,
CZ 115 55 Praha 1, Czech Republic
Tel: (+ 420) 221 988 211; Fax: (+ 420) 221 988 215
E-Mail: intl@etf.cuni.cz
Internet: http://web.etf.cuni.cz/ETFENG-1.html
Die Evangelisch-Theologische Fakultät der Karlsuniversität (ETF UK) ist die Nachfolgerin der Jan-Hus- Fakultät (1919–1950) und der Comenius-Fakultät (1950–1990). Im Jahr 1990 wurde sie in die Karlsuniversität eingegliedert. Die Verwaltung der Fakultät wird vom Dekan und dem Team der Prodekane geleitet, die auf vier Jahre in ihr Amt gewählt werden. Die Fakultät bietet Bakkalaureats- und Master-Studiengänge an – in evangelischer Theologie, Diakonie (Seelsorge und Sozialarbeit), ökumenische Studien, und verschiedene theologische Bereiche auf Doktoranden-Ebene. Die Fakultät ist ökumenisch für alle offen. Pfarrerinnen und Pfarrer der EKBB erhalten hier ihre Ausbildung.
In der ersten Septemberwoche 2017 fand die siebte internationale Konferenz, zu der sich Soziologen und Sozialarbeiter treffen, statt. Der Grundstein zu dieser interdisziplinären Veranstaltung wurde vor einigen Jahren auf Initiative britischer und holländischer Soziologen und Sozialarbeiter gelegt. In den letzten Jahren hat sich der Radius und die Teilnahme der internationalen Konferenz auf Tschechien ausgeweitet; die diesjährige fand zum ersten Mal in Prag, in den Räumlichkeiten der Evangelisch- Theologischen Fakultät statt, mit ca. 50 Teilnehmern aus elf Ländern. Als thematischer Schwerpunkt der Konferenz wurde die Ausrichtung der Soziologie und Sozialarbeit in postsäkularen Gesellschaften ausgewählt.
Die Vorsilbe „post“ wird oft verwendet und umschreibt leidlich den Zustand nach dem Wendepunkt der modernen Ära. Die Moderne wurde mit der Säkularisierung verbunden, aber wie sich am Ende des 20. Jahrhunderts zeigte, wurde die Säkularisierung niemals und nirgends komplett umgesetzt.
Der öffentliche Bereich von modernen Staaten ist zwar größtenteils vom kirchlichen getrennt und wird ohne direkten Einfluss religiöser Institutionen verwaltet, aber Kirchen und Religionen sind schon immer präsent und bieten eine bedeutende Alternative zu den vorherrschenden rational-technokratischen und ökonomisch-pragmatischen Perspektiven des modernen Menschen und der modernen Gesellschaft, sie verweisen auf eine andere Dimension des Lebens und der Welt. Die Konferenz befasste sich damit, wie die Kirchen sich an der Bildung der derzeitigen Gemeinschaft beteiligen können, wie in der sozialen Arbeit die Spiritualität des Menschen aufgenommen werden kann und wie man geistliche Bedürnisse erkennen und erfüllen kann.
Hauptredner waren Prof. Walter Lorenz, Theologe und Sozialarbeiter, in den letzten Jahren an der Universität Bozen wirkend, Prof. Grace Davie, Soziologin von der Universität Exeter in Großbritannien, mit Schwerpunkt Religiösität und Dr. André Mulder, Theologe mit Erfahrung als Sozialarbeiter, von der Universität Windesheim in Holland. Walter Lorenz gab uns Einblicke in europaweite historische und kulturelle Kontexte der heutigen sozialen Arbeit, die ohne die weitreichenden christlichen Wurzeln undenkbar ist. Auch André Mulder führte die geistliche und tief existenzielle Ebene der Probleme vor Augen, die als soziale Probleme zum Vorschein und zur Lösung kommen.
Grace Davie gab den Denkanstoß, ob Kirchen irgendetwas von dem Fürsorgeauftrag des sich immer mehr verschlankenden und zurückziehenden modernen Staats übernehmen dürfen. Schon heute sind sie einer der bedeutendsten Anbieter sozialer Dienste, auch in der Tschechischen Republik.
In den Beiträgen der Teilnehmer, welche eine bunte Themenmischung brachten, schwangen sowohl existenzielle und geistliche Themen (Spiritualität im Alter) als auch gesellschaftliche Probleme (Migration, Armut, Ausgrenzung) mit. Einige wiesen auf neue Anforderungen an die Ausbildung von Sozialarbeitern hin z. B. auf dem Gebiet kommunaler Arbeit, andere beschäftigten sich mit den Arbeitsbedingungen (hot-desking) oder der Nutzung sozialer Netze zur Eingliederung isolierter Personen.
Soziale Arbeit heute ist nicht nur Arbeit mit Einzelnen oder Familien, sondern oft mit großen Gruppen oder Gemeinschaften. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der sozialen Arbeit ist es möglich, bildende Künstler oder Medienexperten einzubeziehen. Es ist wahrscheinlich, dass Theologie und Kirchen auch Menschen etwas bieten können, die sich nicht als gläubig im traditionellen Sinne betrachten oder gar keine Kirchenmitglieder sind. Dies wird besonders beim Thema Krankenhausseelsorge in der Tschechischen Republik deutlich.
Die Zusammenarbeit zwischen sozialer Arbeit und Soziologie wird nicht in allen Ländern als grundsätzlich wichtig betrachtet. In Großbritannien zum Beispiel muss ein Sozialarbeiter keine Kenntnis struktureller Zusammenhänge von sozialen Problemen haben. In den portugiesischen Beiträgen gab es im Gegensatz dazu große Zustimmung zur kritischen Sozialarbeit, welche gesamtgesellschaftliche Faktoren sozialer Probleme aufdeckt, und dafür sind soziologische Erkenntnisse grundlegend. Soziale Arbeit profiliert sich heute als ein Fach, das verschiedene Zugangsmöglichkeiten und weitgefächerte Praxisansätze bietet
Fotostrecke unter: http://www.etf.cuni.cz/zezivota/Sociology_Sep17/
Eva Křížová, Lehrstuhl Pastorale und Soziale Arbeit der Evangelisch- Theologischen Fakultät an der Karlsuniversität Prag
Mit einer feierlichen Zeremonie in der Evangelisch-Theologischen Fakultät (ETF) der Karls-Universität ging am Freitag, dem 2. Juni, die Ausbildung der Krankenhauskapläne zu Ende.
Die sechzehn Absolventen des Kurses hatten ein Jahr lang darauf hingearbeitet, zu einem nützlichen Teil eines Krankenhausteams zu werden und dabei gleichzeitig ihre einzigartige Persönlichkeit zu bewahren. Eine ihrer Aufgaben wird es sein, Patienten, Angehörigen und Krankenhausmitarbeitern Hoffnung zu spenden. Viele von ihnen glauben fest daran, dass es ihnen gelingen wird, die Atmosphäre in ihrem jeweiligen Krankenhaus so zu verändern, dass Krankenhäuser als ein Ort der Gegenwart Gottes mit einer freundlichen Atmosphäre wahrgenommen werden und Beziehungen dort von Offenheit, Vertrauen und Respekt geprägt sind.
Der Kurs bestand aus theoretischem Unterricht, dem Trainieren von Fähigkeiten und dem Bewusstwerden des eigenen Standpunktes. Die Kursteilnehmer absolvierten zudem in drei Prager Krankenhäusern Praktika unter der Anleitung erfahrener Kapläne.
Während der Zeremonie erhielten die Absolventen des Kurses ihre Zeugnisse, und es sprachen der Dekan Jiří Mrázek, der Dozent Ladislav Beneš, der den Kurs organisiert hatte, für die ETF, der Krankenhauskaplan Jan Blažek für den Verband der Krankenhauskapläne und die stellvertretende Gesundheitsministerin Lenka Teska Arnoštová. Der römisch-katholische Priester Jan Fatka vertrat mit seiner Ansprache die Studenten.
Der Kurs wird regelmäßig von der ETF veranstaltet, und zwar in Kooperation mit dem Verband der Krankenhauskapläne und mit Unterstützung der verschiedenen tschechischen Kirchen. Die Arbeit der Krankenhauskapläne in der Tschechischen Republik ist ökumenisch organisiert, und der Kurs ist offen für Angehörige aller Kirchen, bei denen es einen Abschluss in Theologie gibt. Er findet zweimal im Monat am Wochenende statt und umfasst, drei Wochen Praktikum eingeschlossen, insgesamt 300 Stunden. Nur wer den Kurs erfolgreich beendet, kann als Kaplan in Einrichtungen des Gesundheitswesens in der Tschechischen Republik tätig werden. Der Kurs fand an der ETF nun zum dritten Mal statt, und von März 2018 bis Mai 2019 soll er ein viertes Mal abgehalten werden.
Belgická 22, CZ 120 00 Praha 2, Czech Republic
Tel: (+ 420) 242 487 811 (812); Fax: (+420) 242 487 834
E-mail: info@diakonie.cz
Internet: www.diakonie.cz
Die Diakonie der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) ist eine gemeinnützige christliche Organisation, die Hilfe und Unterstützung anbietet für ein würdiges und vollwertiges Leben, auch wenn es durch Alter, Krankheit, gesundheitliche Behinderungen, Isolation, schwierige soziale Situationen und andere Lebenskrisen beeinträchtigt ist. Die Dienste der Diakonie der EKBB erfolgen auf der Grundlage der Botschaft des Evangeliums von der Liebe Gottes und nach dem Vorbild des Dienstes Jesu Christi. In ihren Zentren und Spezial-Schulen bietet die Diakonie soziale, gesundheitliche, Bildungs- und Seelsorgedienste an. Unter den nicht-staatlichen Organisationen, die soziale Dienste anbieten, ist die Diakonie der EKBB die zweitgrösste Institution.
Unter den Bildungseinrichtungen der Diakonie ist der Kindergarten in Eger (Cheb) eine besondere. Als einzige ist die Einrichtung nämlich für Kinder ohne Behinderung bestimmt. Ihr Anliegen ist es, Begegnungen zwischen Kindern diesseits und jenseits der deutsch‑tschechischen Grenze zu fördern.
Die fremde Sprache auf spielerische Art und Weise zu erlernen und Gleichaltrige aus dem Nachbarland kennenzulernen – das ist das Ziel des Projektes Odmalička („Von Kindesbeinen an“), das schon ein halbes Jahr im Diakonie-Kindergarten der Kirche der Böhmischen Brüder in Eger läuft. Partner des Kindergartens in Eger ist das Elisabeth-Kinderhaus im deutschen Hohenberg. Genau dort haben sich tschechische und deutsche Kinder im vergangenen Jahr zum allerersten Mal getroffen und immer zu zweit Weihnachtsschmuck gebastelt. Auch über die sprachlichen Hürden hinweg verständigten sie sich über das gemeinsame Vorgehen, und nur wenn sie sich gar keinen Rat wussten, half ihnen ein Erzieher weiter.
Das Treffen der Kinder wurde finanziell vom Koordinationszentrum für tschechisch-deutschen Jugendaustausch Tandem in Pilsen unterstützt. Die Kinder besuchten gemeinsam das Theater in Eger, wo sie verschiedene Märchenkostüme und Kleinrequisiten anprobieren konnten. Auch der Besuch der deutschen Kinder in der westböhmischen Gemeinde Liebenstein (Libá), wo die tschechischen Kinder Waldtag hatten, war ein voller Erfolg. Bei einer Wanderung durch den Wald suchten sie einen Märchenschatz, saßen dann am Lagerfeuer und sangen mit Gitarrenbegleitung tschechische und deutsche Lieder.
Während eines weiteren Besuchs in Deutschland sahen die tschechischen Kinder das Familienmusical Heidi, das Mädchen aus den Bergen auf der einzigartigen Felsenbühne Luisenburg, woran sich eine abenteuerliche Erkundung des nahen Felsenlabyrinthes anknüpfte. Die gemeinsamen Unternehmungen werden fortgesetzt: Geplant sind etwa ein Besuch der Burg Hohenberg, wo ein Porzellanmuseum angesiedelt ist, ein herbstliches Drachenfest oder das gemeinsame Feiern des in Deutschland so beliebten Martinstags. Und vor Weihnachten erwartet die Kinder in Eger wieder ein gemeinsamer Basteltag.
Adam Šůra
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