Gedanken zur Jahreslosung 2025

Wir sehnen uns nach dem Guten. Wir sehnen uns danach, das Gute zu finden, das Gute zu tun, das Gute zu bewahren. Wir wollen das Schlechte vermeiden. Uns nicht mit dem Schlechten einlassen. Wir wollen das Böse nicht unterstützen. In diesem Wunsch und Bemühen sind wir im Einklang mit dem Wort des Apostels. Wir stimmen mit ihm überein, wir nicken zustimmend, aber die Unterscheidung zwischen Gut und Böse ist gar nicht so einfach. Was verbirgt sich hinter der Aufforderung, zu „prüfen“? Wie viel Mühe, Zeit, Überlegung, Gespräch? Vor allem in einer Zeit, in der es nur so wimmelt von vorschnellen Urteilen. Von starken Meinungen. Von Reden von einflussreichen Persönlichkeiten, bei denen aber nicht sicher ist, ob ihr Urteil unser Vertrauen verdient.

Und neue Dinge, Themen, Ideen, die unsere Aufmerksamkeit fordern, gibt es in dieser Zeit im Übermaß. Müssen wir wirklich „alles“ prüfen? Ich denke schon, denn es gibt kein Entrinnen aus der Verantwortung.

Mehr noch: Aus dem Kontext des Briefes des Apostels können wir schließen, dass wir nicht nur die Phänomene prüfen müssen, die von außen kommen, sondern auch uns selbst, unsere Glaubensgemeinschaft, unser Leben und unser Zeugnis. Wovor wir uns fürchten, kann die Flamme des Geistes sein. Und was wir für nicht gut genug halten, kann eine prophetische Gabe sein. (1 Thess 5,19-20)

Wie können wir uns orientieren? Was wird uns bei unserer Prüfung helfen? Der Apostel umrahmt seinen Aufruf, die Dinge zu prüfen und das Gute zu suchen, mit dem Hinweis auf den Tag des Herrn. Das Kriterium für Gut und Böse ist die Geschichte von Jesus und seinem Wort. Was Jesus tut und sagt, wen er annimmt, wem er nahe steht und was er ablehnt, kann auch uns bei der Prüfung und Unterscheidung von Gut und Böse eine Hilfe sein. Hören wir also in diesem Jahr aufmerksam auf das Evangelium von Christus.

Möge uns der Segen Gottes begleiten: Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für das Kommen unseres Herrn Jesus Christus. Treu ist er, der euch ruft; er wird’s auch tun. (1. Thess. 5,23-24)

Foto: Vojtěch Zikmund